Vor dem Kauf einer Fliegendecke steht die zunächst die Überlegung, wo genau diese zum Einsatz kommen soll
auf der Weide, beim Ausritt oder beim Turnier? Neben dem Schutz vor Insekten erfüllen Fliegendecken nämlich noch weitere Funktionen. Eine Fliegenausreitdecke etwa ist geschnitten wie eine Ausreitdecke mit Sattelausschnitt und entsprechender Beinfreiheit. Eine klassische Fliegendecke für die Weide dagegen muss eng anliegen und hat meistens noch einen Bauchlatz, damit das Pferd richtig eingehüllt ist. Nur so ist gewährleistet, dass das Pferd permanent geschützt ist.
Grundsätzlich für alle Fliegendecken gilt jedoch: Der Stoff muss leicht, atmungsaktiv und engmaschig sein. Er soll nicht behindern und keine Insekten durchlassen! Wichtig ist auch, dass das Material reißfest ist. Eine Fliegendecke mit Einrissen bietet keinen wirksamen Schutz mehr.
Die richtige Passform
Gerade bei Fliegendecken ist die richtige Passform entscheidend diese ist sehr stark beim Kauf einer Fliegendecke zu beachten. Ist die Decke zu groß, verrutscht sie und Insekten können darunter kriechen. Der Fliegenschutz ist nicht mehr voll und ganz gegeben. Deshalb sollte die Decke schön eng anliegen, dabei aber gleichzeitig genügend Bewegungsspielraum fürs Pferd bieten. Dies kann durch Größenverstellung der Bauchgurte und Brustverschlüsse bewerkstelligt werden. Für den perfekten Sitz sollte die Fliegendecke mit dem Schweifansatz enden, damit auch der Schweifriemen richtig sitzt. So kann sie nicht verrutschen.
Klein, groß, kräftig, schmal – Pferde haben unterschiedliche Proportionen. Um die richtige Passform zu gewährleisten gibt es Fliegendecken auch in Sondergrößen – für Ponys oder Großpferde wie Friese oder Andalusier. Spezialist für Kleinpferde ist Hersteller Boett mit seiner Fliegen/Ekezmerdecke Sweet Itch. Pony Fliegendecken haben eine geringere Seitentiefe wegen des gringeren Stockmaßes der Pferde. Hersteller Horseware bietet mit seiner Amigo Bug Rug XL ein Fliegendecken-Modell speziell für Großpferde, dass im Brust und Schulterbereich weiter geschnitten ist.
Wie ihr genau die Deckengröße für euer Pferd ermittelt, zeigt dieses Video.
Fliegenausreitdecken
Wer sein Pferd auch beim Ausreiten vor Insekten schützen möchte, der benötigt eine Fliegenausreitdecke. Solche Decken haben einen Ausschnitt für den Sattel und eine Passform, die speziell auf Bewegung ausgerichtet ist. Gehfalten sorgen für einen entspannten Ausritt in allen drei Grundgangarten.
Hersteller Busse bietet mit seinen Modellen Moskito und Montana sogar extra unterschiedliche Fliegenausreitdecken für englische Sättel und Westernsättel an.
Fliegendecke mit Halsteil
Viele Fliegendecken-Modelle werden mit Halsteil geliefert. Das hat den Vorteil, dass auch cher empfindliche Halsbereich vor den Plagegeistern geschützt ist. Das Halsteil wird meistens per Klett und Ösen an der Decke befestigt oder ist fix mit der Fliegendecke verbunden.
Beim Kauf solltet ihr jedoch darauf achten, dass das Halsteil lang genug ist, damit der Hals auch beim Senken voll bedeckt ist (beim Grasen). Ein ausreichend langes Halsteil sollte kleine Falten werfen, wenn das Pferd den Kopf hoch nimmt.
Fliegenmaske
Für den Schutz von Augen und Ohren vor Kriebelmücken gibt es Fliegenmasken diese sind auch beim Kauf einer Fliegendecke entscheident. Auch hier gibt es verschiedene Modelle – vom einfachen Fransenband bis hin zur Vollmaske mit Nüsternschutz.
Auch bei der Fliegenmaske ist es besonders wichtig, dass sie eng anliegt, das Pferd dabei aber nicht behindert. Die sollte so geschnitten sein, dass sie am Pferdekopf einen sicheren Sitz hat. Abnäher im Augenbereich verhindern, dass die Fliegenmaske auf den Augen aufliegt.
Viele Hersteller wie zum Beispiel Horseware bieten Fliegendecken komplett mit Halsteil und Fliegenmaske an (Horseware Rambo Sweet Itch). Wer Rund-um-Fliegenschutz für sein Pferd braucht/möchte, sollte auf so ein Angebot zurückgreifen.
Fliegendecke für Regentage
Für unbeständige Tage mit viel Niederschlag gibt es die Kombination Fliegendecke Regendecke, wie zum Beispiel die Bucas Buzz Off Rain. Diese Fliegendecke hat im Rückenbereich einen wasserfesten Stoff und die Seiten sind aus dem typischen Netzgewebe gefertigt.
Für heiße Sommertage ist so eine Decke jedoch ungeeignet, weil das Pferd zu sehr darunter schwitzen würde.
Hilfe bei Sommerekzem
Insektenstiche verursachen das Sommerekzem, deshalb ist der Kauf einer Fliegendecke ratsam. Wenn dein Pferd bereits erkrankt ist, helfen Ekzemerdecken um das Leiden zu lindern bzw. zu vermeiden, dass es noch schlimmer wird.
Ekzemerdecken sind ähnlich wie Fliegendecken. Sie liegen noch enger an und haben einen Bauchlatz, damit das Pferd rundum eingehüllt ist. So können auch kleinste Kriebelmücken nicht hindurchkriechen. Außerdem haben Ekzemderdecken einen festeren, noch robusteren Stoff. Wenn sich die Pferde stark wälzen oder scheuern um die juckenden Hautstellen zu kratzen, kann die Decke nicht so schnell reißen.
Zusätzlich verfügen Ekzemerdecken über einen UV-Schutz.. Das Sonnenlicht mit den fürs Ekzem schädlichen UV-Strahlen wird reflektiert. Auch viele Fliegendecken haben den UV-Schutz um die Pferdehaut zu schonen.
Zebrastreifen als Tarnung
Der Renner sind Fliegendecken im Zebra-Look. Das ist jedoch kein Mode-Trend, sondern solche Zebra Fliegendecken tarnen das Pferd vor Insekten. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Zebras nicht gestochen werden. Der Grund: das Streifenmuster verwirrt die Insekten. Vor ihren Facetten-Augen verschwimmen die Konturen, sie können kein klares Landeziel ausmachen. Genau diesen Effekt nutzen die Hersteller für die Fliegendecken – mit Erfolg.
Fliegendecke vs. Insektenspray
Wer glaubt, dass Insektensprays für Pferde günstiger sind als eine Fliegendecke, der irrt. Die Wirkungsdauer solcher Sprays ist sehr begrenzt. Für einen Langzeitschutz müsste das Pferd mehrmals pro Tag eingesprüht werden. Große Mengen Insektenspray sind also notwendig. Gute Fliegendecken gibt es bereits ab 30,-/40,- Euro.
Außerdem sind unter den Sprays auch richtige chemische Keulen zu finden. Schädliche Nebenwirkungen fürs Pferd sind also nicht auszuschließen.
Es gibt auch Fliegendecken mit integriertem Insektenschutzmittel (Permethrin). Der Stoff ist damit getränkt und schreckt die Fliegen ab. Nach etwa 25 Wäschen ist das Mittel jedoch herausgewaschen und die Wirkung nicht mehr vorhanden.
Waschen & Reparieren
Damit die Fliegendecke lange hält, müsst ihr sie richtig pflegen. Haltet euch an die Waschanleitung der Hersteller und nutzt spezielles Pferdedecken Waschmittel. Viele Händler bietet auch einen professionellen Wasch- und Reperatur Service an.
Ein wichtiger Tipp noch: Ihr solltet immer eine Ersatz Fliegendecke parat haben, falls die andere kapuut geht oder in der Wäsche ist. Denn eine Fliegendecke muss bestenfalls während der gesamten aufliegen, zu schnell kann sich aus Insektenstichen das äußerst unangenehme Sommerekzem entwickeln.
Fazit
Eine gute Fliegendecke sollte folgende Kriterien erfüllen
- engmaschiges, reißfestes Gewebe
- sehr gute Passform
- Hohe Atmungsaktivität
- Schnell trocknend
- Kühlungseffekt
- Bewegunsgfreiheit
- UV-Schutz
Siehe auch: – Fliegendecke für Kaltblueter: https://www.pferdedecken-info.eu/2023/09/18/fliegendecke-fuer-kaltblueter/
– Abschwitzdecke bei Pferden: https://www.pferdedecken-info.eu/2023/09/04/abschwitzdecke-bei-pferden/
– Wasserdichte Pferdedecke für meinen Friesen: https://www.pferdedecken-info.eu/2023/09/04/wasserdichte-pferdedecke-fuer-meinen-friesen/
EIN GEDANKE ZU “FLIEGENDECKEN – KAUFTIPPS”